Praktikum vom 23.10.2022 bis 05.11.2022
Ich habe mein Praktikum in der Abteilung „experimentelle Diabetologie“ absolviert. Die experimentelle Diabetologie setzt sich mit der Entstehung der ernährungsbedingten Krankheit „Typ-2- Diabetes“ auseinander. Ziel ist es, die Ursachen des Typ-2-Diabetes sowie die Genetik und Epigenetik der Insulinresistenz herauszufinden. Die betroffenen Zellen werden untersucht, um mögliche Therapie Ansätze zu erforschen.
Zur Forschung werden gentechnisch veränderte Mäuse herangezüchtet, welche an Diabetes Typ 2 oder einer Fettleber erkranken. Durch die Forschung mit Mäusen wurden schon Gene gefunden, die an der Ursache der Insulinresistenz beteiligt sind.
Am Sonntag, den 23.10.2022 bin ich mit dem Zug Richtung Potsdam Hauptbahnhof gefahren. Ich hatte eine problemfreie Anfahrt und konnte pünktlich in meiner zentralen Wohnung einchecken. Die Wohnung hatte einen perfekten Standort, nah an der schönen Innenstadt Potsdams und sehr nah am Hauptbahnhof sowie an viele Parks und Schlössern, die man zu Fuß erreichen konnte. Die Abreise am 05.11.2022 lief bis auf ein paar Verspätungen der Deutschen Bahn ebenfalls einwandfrei.
Am Montag bin ich um 09:00 beim DIfE angekommen und zuerst wurden mir ein Kittel und ein Schlüssel und Transponder fürs Labor gegeben. Nach einem kurzen Rundgang durchs Gebäude wurden mir die Mitarbeitenden der Abteilung Experimentelle Diabetologie vorgestellt. Anschließend wurde ich durch das Labor geführt und mir wurden ein paar Sicherheitshinweise zur Arbeit gegeben. Im Laufe des Tages hab ich mir die verschiedenen Bereiche im Labor angeschaut wie z.B die Zellkultur. Gegen 14:00 hatte ich am ersten Tag Feierabend.
Die nächsten Tage bin ich immer um 08:00 morgens im Institut gewesen und hatte meistens zwischen 14:00 und 15:30 frei. Gegessen habe ich mittags immer in der Kantine, die wirklich sehr gut war. In den zwei Wochen habe ich viel pipettiert und assistiert. Mit mir wurden verschiedene Methoden, wie ein aufwändiger Western Blot gemacht. Ein Western Blot macht man über mehrere Tage hinweg, da er viel Vorbereitung benötigt. Zuerst wurden die zu untersuchenden Zellen gesammelt und anschließend durfte ich die Proteinlysate bestimmen. Der nächste Schritt war, ein Trägergel nach „Rezept“ zu gießen. Dies wurde dann einen Tag ausgehärtet. Am nächsten Tag wurden die Zellen in die Gel Taschen gegeben und es wurde eine Gelelektrophorese mit elektrischer Spannung durchgeführt. Nach der Gelelektrophorese werden die aufgetrennten Proteine auf eine Membran übertragen. Diese Membran wird zuerst mit einem „Waschpuffer“ getränkt und „gewaschen“. Wenn dieser Schritt abgeschlossen ist, trägt man einen Antikörper auf, der sich an die aufgetrennte Proteinmischung bindet. Der Letzte schritt ist die Immundetektion, die Membran wird auf einen Leser gelegt und am Ende erhält man eine Bande, an der man Antigene und Proteine mit Hilfe markierter Antikörper nachweisen kann. Dieser Western Blot ist eine gängige Methode in der experimentellen Diabetologie um Proteine, deren Größe und Ort nachzuweisen.
An anderen Tagen habe ich am Data Club teilgenommen, der Data Club ist eine Versammlung der Wissenschaftler, wo regelmäßig jeder seine Fortschritte vorstellt und diskutiert. Die anderen Wissenschaftler und Doktoranden können aus diesen Ergebnissen profitieren. Der Data Club war sehr spannend und wurde in Englischer Sprache gehalten.
In der Zeit durfte ich mit jedem Wissenschaftler ein Einzelgespräch führen. Sie haben mir einen Einblick in ihrer Arbeit und Forschung gegeben und mir erzählt, was sie sich für Ergebnisse mit dem Forschungsschwerpunkt wünschen. Dies fand ich sehr spannend, denn so hatte man eine genauere Vorstellung. Professorin Dr. Schürmann hat ebenfalls eine PowerPoint Präsentation für mich gehalten, um allgemeines zur Krankheit Diabetes Mellitus zu erklären. Anschließend hat sie noch etwas zu ihrer Karriere, ihre Erfolge und die des Teams erzählt.
Einen Tag hab ich mir noch einen Tierversuch mit Mäusen anschauen dürfen. Ich habe zwei Technische Assistentin mit ins Tierhaus begleitet. Zuerst haben wir uns umgezogen, denn im Tierhaus wird sehr steril gearbeitet. Ich konnte mir eine Hose, ein Kasack und Schuhe ausleihen. Nachdem wir steril waren, wurden die Versuchsmäuse geholt. In diesem Versuch wurden gentechnisch veränderte Mäuse bereits vorher mit verschiedenen Futtern gefüttert, sodass sie zum Beispiel Diabetes oder eine Fettleber aufweisen. Zusätzlich gab es auch immer gesunde Kontrollmäuse. Die Mäuse waren nüchtern, sie hatten seit 16 Stunden kein Futter mehr, damit man den Blutzuckerspiegel nüchtern messen kann. Nachdem von allen Mäusen der Blutzuckerspiegel gemessen wurde, wurden sie gewogen und man hat ihnen eine Glucosemischung verabreicht und dann wurde nach 15, 30 und 60 Minuten der Blutzucker erneut gemessen. Man hat deutlich gesehen, welche Mäuse bereits an Diabetes erkrankt sind. Nachdem der Versuch beendet war, wurden die Mäuse zurückgebracht und für uns ging es mit den Protokollen und Blutproben zurück ins Institut.
Das waren zusammengefasst ein paar Aufgaben, Eindrücke von mir in den zwei Wochen am DIfE. Ich hatte zwei sehr schöne Wochen dort. Auch die Stadt Potsdam hat mir sehr gut gefallen, ich hab mich sehr wohl gefühlt und werde definitiv nochmal für einen Trip nach Potsdam reisen.
Meine Ansprechpartnerin über die Zeit war Jasmin Gaugel, die ein Postdoc am DIfE ist.
Dieser Bericht zeigt nur kurze Einblicke über die Zeit. Ich bedanke mich herzlich beim Team der Auricher Wissenschaftstage für diese spannenden und tollen Erfahrungen.